Das habe ich mal gemacht, obwohl ich nicht durfte:
Ich bin öfter mal weggefahren, obwohl ich nicht durfte (Veranstaltungen, etc.).
Jana Heine
Radio FFN
Das habe ich mal gemacht, obwohl ich nicht durfte:
Ich hab bei Schnick-Schnack-Schnuck „Brunnen“ benutzt
Anna-Aliena Weiland
Radio Hannover
Das habe ich mal gemacht, obwohl ich nicht durfte:
Ich hab als Kind immer abends Nintendo gespielt (durfte eigentlich nur eine halbe Stunde) und wenn meine Eltern hochgekommen sind, hab ich den unterm Kissen versteckt und so getan, als würde ich schlafen.
Charlotte Holtkamp
Radio Herford / Radio Westfalica
Das habe ich mal gemacht, obwohl ich nicht durfte:
Ich hatte mal eine Phase, in der ich öfter Salami mit Nutella gegessen habe.
Eric Blache
Antenne Niedersachsen
Das habe ich mal gemacht, obwohl ich nicht durfte:
Ich hab als Kind im Urlaub mit meinen Eltern Postkarten aus einem Souvenirshop „ausgeliehen“. Meine Eltern haben die schockiert wieder zurückgebracht. Aber c’mon, Paper mit Bildern drauf, warum soll man dafür bezahlen? ✊
Ilana Schildmann
Radio Hannover
Das habe ich mal gemacht, obwohl ich nicht durfte:
Ohne meinen Anwalt sag ich lieber nix!
Jette Wrigge
Antenne Niedersachsen
Das habe ich mal gemacht, obwohl ich nicht durfte:
Ich habe mehr geklaute Gläser in meinem Küchenschrank als gekaufte – Grüße an die Schanze!
Laura Voß
Radio Hamburg
Das habe ich mal gemacht, obwohl ich nicht durfte:
Das ein oder andere Straßenschild bei mir zu Hause aufgenommen.
Selma Pütz
Radio Hamburg
Das habe ich mal gemacht, obwohl ich nicht durfte:
Mein Küchenregal ist voll mit Glühweintassen vom Weihnachtsmarkt und Gläsern aus Bars, die ich natürlich nur „ausgeliehen“ habe.
Antonia Dahl
Radio Roland
Das habe ich mal gemacht, obwohl ich nicht durfte:
Ich gucke manchmal Serien heimlich alleine weiter und spule dann zurück, um dann alles nochmal mit meinem Freund zusammen zu gucken.
Fabian Flemmer
100,5 das Hitradio
Das habe ich mal gemacht, obwohl ich nicht durfte:
Ich habe mit 11-12 Jahren mal an einem Bier genippt als keiner geguckt hat – Jokes on me, heute hasse ich Bier und ich glaube das war der Auslöser.
Regina Scharton
Radio Gütersloh
Das habe ich mal gemacht, obwohl ich nicht durfte:
Ich hab mal im Spanienurlaub aus Versehen eine Capri Sonne geklaut.
Niklas Stuhr
Antenne Niedersachsen
Das habe ich mal gemacht, obwohl ich nicht durfte:
Ich habe mal unabsichtlich in einem Laden Armbänder geklaut, dann geheult und sie unter Tränen zurück gebracht (ich war 10).
Tino Tiede
ENERGY Bremen
Das habe ich mal gemacht, obwohl ich nicht durfte:
Ich hab mal den Emailaccount der Hochschulpräsidentin gehackt, nur, um allen Studenten viel Erfolg für die Klausuren zu wünschen.
Jannes Poppe
Hamburg Zwei
Das habe ich mal gemacht, obwohl ich nicht durfte:
Ich habe mit 14 Jahren meine erste Zigarre geraucht.
Jana Kneip
ENERGY Bremen
Das habe ich mal gemacht, obwohl ich nicht durfte:
Ich habe mich auf der Arbeit krankgemeldet, damit ich in den Urlaub fliegen kann.
Ihre erste Single “Take Your Time” ist schon draußen, jetzt kommt die 6-köpfige Band aus Hamburg zu uns in die Live-Sendung und präsentiert ihre besondere Mischung aus Funk und R&B. Das sind Elbreeze!
2019 gründeten Marcel Zummach und Philipp Fürstenau, inzwischen komplettiert von Kirsten Stünkel, Elias Ullrich, Jan Hofmann und Jesse Mattern, die Band. Die sechs Musiker kreieren eine ganz eigene Art von Funk und R&B Musik, der man auch die Liebe zum Jazz anmerkt. Jedes Bandmitglied hat ganz unterschiedliche Einflüsse, die den Sound prägen und so sehr vielseitig und individuell machen. Bei Elbreeze trifft klassisches Klaiver auf einen Rhythmus, dem es nicht an Funk mangelt. Der poppige Gesang spielt mit dem soulvollen Saxophon.
Auf ihrer aktuellen Single „Take Your Time“ beweisen Elbreeze was sie ausmacht. Die Einflüsse kommen zusammen zu einem Ohrwurm und Zeilen wie „All day i hear from morning until night / be effective / be productive / do your duties and be quiet“ bleiben den ganzen Tag im Ohr und regen zum Nachdenken an.
Auch live wissen die Hamburger zu überzeugen – das beweisen unzählige Aufnahmen von Zuschauern ihrer Konzerte. In unserer Livesendung am Donnerstag, den 14.11. um 19 Uhr werden sie uns ihren besonderen Genremix in voller Power präsentieren.
Manche Themen bleiben im Radio ungesagt, doch genau das wollen wir ändern. In unserer Sendung Off The Record sprechen wir über Dinge, die sonst unter den Teppich gekehrt werden. Tabus, ungewöhnliche Perspektiven, ungehörte Stimmen – alles findet hier seinen Platz. Egal, ob es um das Thema Obdachlosigkeit geht, eine blinde, taube und stumme Rallye durch Hamburg oder den gruseligsten Ort Hamburgs. Klassische Radiomacher fragen sich: „Dürfen die das?“ – Ja, wir dürfen!
Schaltet ein am Donnerstag, den 14.11.2024 um 19 Uhr!
„Es ist eine Gabe, die man ehrlich gesagt nicht so beschreiben kann“, sagt Wahrsagerin Esmeralda über ihre besondere Fähigkeit. Sie betreibt einen eigenen Stand auf dem Weihnachtsmarkt in den Stadthöfen Hamburg und legt allen Interessierten die Karten ihrer Zukunft. Man braucht laut ihr keine Menschenkenntnis, sie würde den Menschen einfach ins Herz schauen. Was sie über unsere Zukunft sagt, könnt ihr hier nochmal in unserem Beitrag nachhören.
November 14, 2024 / ebadmin / Kommentare deaktiviert für Umfrage: Welche Rolle spielt Geld im Leben?
In unserer Sendung „Off The Record“ haben wir reiche Leute befragt, was ihr wertvollster Besitz ist oder welche Rolle Geld in ihrem Leben spielt. Dürfen die das?
Nachdem die Reichen uns Rede und Antwort gestanden haben, wollen wir jetzt von euch hören! Nehmt an unserer Umfrage teil und sagt uns, welche Rolle Geld in eurem Leben spielt.
Den Beitrag könnt ihr am Donnerstag, den 14.11.2024. um 19 Uhr in unserer Sendung hören.
Die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd transportiert mehr Container [an Energydose klimpern]. Seit Jahresbeginn sind rund 9,3 Millionen. Ein Plus von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr [Tasten vom Taschenrechner tippen]. Allerdings gab es pro Box weniger Geld [Portemonnaie aufmachen, Geldscheine aneinanderreiben].
In Hamburg-Waltershof ist ein Autofahrer durch eine Absperrung gebrettert [Stock zerbrechen] und in ein einer Baugrube gelandet. Er hat die Kontrolle über das Fahrzeug verloren [Geräusche ausm Auto, starten & blinken.]. Verletzt wurde bei dem Unfall niemand [Verband aufrollen].
Seit drei Jahren so gut wie ungenutzt: An den Landungsbrücken gibt es Landstromanschlüsse für Fahrgastschiffe und Barkassen [Wasser in ein Glas schütten, an Glas klimpern]. Nach wie vor laufen dort die Dieselantriebe weiter [aus dem Glas trinken und laut schlucken]. Vor allem die großen Schiffe verursachen mitunter sichtbare Rußschwaden am Anleger [laut Schnüffeln].
Heute spielt St.Pauli gegen Eintracht Braunschweig [Geräusche an Leder]. Anstoß beim Freundschaftsspiel war um 12 Uhr. Ergebnis? Kannste googlen.
Die Ereignisse in Zeiten wie diesen überschlagen sich: In der Politik, bei den Stars & Sternchen, bei Oma Helga ums Eck. Uns ist exklusives Material zugespielt worden, was so nicht gesendet werden kann. Wir machen es trotzdem.
So muss es passiert sein: Olaf Scholz entlässt Christian Lindner
So muss es passiert sein: Benjamin Blümchen bei Germanys Next Topmodel
Dürfen die Nachrichten aus der Achterbahn senden? In einer normalen Radiosendung wahrscheinlich nicht…bei uns aber schon! Charlotte war auf dem Hamburger Winterdom und hats einfach gemacht. Hier für euch, die transkribierte Version. Das Original gibt’s bei uns in der Sendung…
Off the Record – dürfen die das?
Nachrichtenrunde 1 Achterbahn
Hamburgerinnen und Hamburger müssen kommendes Jahr eventuell zweimal in acht Tagen ins Wahllokal. Sollte die vorgezogene Bundestagswaahl ahhhh tatsächlich am 23.Februar stattfinden, fällt diese genau acht Tage vor die ahhhh Bürgerschaftswahl am 2.MÄÄÄRZ. Hamburgs ahhhhhhh Hamburgs Landtags äähh Landeswahlleiter sieht das…Oh Gott. Sieht das kritisch. Oh mein Gott.
Die vermisste Afina P. ist wieder daaa. Äh Dienstagmorgen war die Zwölfjährige…Ahhhhhh…Oh mein Gott. Dienstagmorgen war die Zwölfjährige als vermisst GEMELDET. Scheiße, das geht nicht…fuck.
Beamte fanden sie am Abend wohlauf bei einer Freundin in Jenfeld. Hinweise auf Straftaten gibt es keine.
Die Hamburger Stadtreinigung erinnert Bürgerinnen und Bürger an die Schneeräumpflicht. Grundstückseigentümer sind für Bürgersteige und Wege, die an ihren Grundstückgrenzen verantwortlich. Im letzten Jahr haben vereiste Wege und nicht geräumte Bürgersteige für viel Ärger gesorgt, sagt die Stadtreinigung.
Nachrichtenrunde 2 Achterbahn
Am Hamburger Hauptbahnhof hat am Abend eine Frau auf die Gleise uriniert. Die junge Hamburgerin ist gegen 17.30 Uhr auf die Schienen an Gleis 5 geklettert. Eine deutsche Bahn mit…Ein deutscher Bahn Mitarbeiter hat den Vorfall sofort bei der Bundespolizei gemeldet. Der Bahnverkehr wurde nicht behindert.
Der alte Elbtunnel muss für drahhhggrhhhh DER ALTE Elbtunnel muss für drei Wochen gesperrt werden.
Grund sind Sanierungsarbeiten, bei denen giftige Dämpfe eingesetzt werden. Pendler müssen ab kommendem Montag auf den Fähraahhh auf den Fähren-Verkehr ausweichen. An den Wochenenden ist ein zusätzlicher Fährersatzverkehr ah geplant. Oh Gott!
Die trendige Dubai-Schokolade sorgt auch bei uns in Hamburg für Aufregung. Am Morgen? Oh mein Gott! Am Morgen standen…ahhhahaha am Morgen…
Lost in Hamburg – Jana, Ilana und Charlotte suchen den Weg zurück zur Akademie für Publizistik…und das mit Einschränkungen.
Laura hat die Drei in der Nähe vom Hamburger Dom ausgesetzt. Jana mit Augenbinde, Ilana mit zugeklebten Mund und Charlotte mit lauter Techno Musik auf den Ohren. Den Weg zur Akademie haben sie nach ungefähr 1 ½ Stunden gefunden…allerdings nicht ganz ohne Schwierigkeiten.
Die gelaufene Strecke, sowie ein paar Highlights findet ihr hier…und die ganze Story, die gibt’s in unserer Sendung.
November 14, 2024 / ebadmin / Kommentare deaktiviert für „Es wird viel geredet, aber wenig getan“ – Monika Kelting im Portrait
Seit knapp 15 Jahren ist Monika Kelting bei der Obdachlosenhilfe des Deutschen Roten Kreuzes des Kreisverbandes Hamburg-Nordost e.V. dabei. Eine 78-jährige Frau, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, obdachlosen Menschen zu helfen. Auslöser für sie war ein sehr teures, halb aufgegessenes Steak in einem New Yorker Restaurant.
„Ich war vor 20 Jahren mit meinem Mann in New York und wir waren in einem sehr, sehr teuren Restaurant. Wir haben Essen liegen lassen, weil es zu viel war. Wir haben es nicht geschafft! Das halbe Filetsteak haben wir liegengelassen! Und ich komme raus und es wühlt einer in der Mülltonne rum. Und da habe ich gesagt: So etwas darf es nicht geben auf der Welt. Das ist so ungerecht, das darf es nicht geben.“ Zu dem Zeitpunkt beschließt Monika, dass sie helfen will. Sie hatte damals noch ihren Job als Fußpflegerin. Sie hatte viele Kunden und ein großes Haus. Das sollte aber weg, stattdessen eine Wohnung – damit sie mehr Zeit hat für die Obdachlosenhilfe. Auch die Kunden wollte sie langsam auslaufen lassen und keine Neuen mehr annehmen.
Genau das machte Monika auch. Das Haus wurde verkauft und im Fernsehen sah sie dann den Mitternachtsbus von der Diakonie. Daraufhin schrie sie regelrecht: „Das mache ich!“
Helfen statt reden
Mittlerweile ist sie seit 15 Jahren aktiv bei der Obdachlosenhilfe des Deutschen Roten Kreuzes des Kreisverbandes Hamburg-Nordost e.V. Kollegen nennen sie sogar die „Mutter Teresa der Hamburger Obdachlosen“. Sie selber möchte diesen Titel gar nicht hören. „Ich tue lieber und rede nicht.“ Das ist einer der ersten Sätze, den Monika in unserem Interview erzählt. Wir haben sie begleitet im DRK-Transporter, bei der abendlichen Ausgabe. Jeden Montag und Donnerstag fährt er ab 20 Uhr zur Mönckebergstraße, dann erhalten Obdachlose unter anderem Essen, Trinken und Decken.
Und das ist notwendig wie nie: Anfang November hat der NDR einen Bericht über die Obdachlosigkeit in Hamburg rausgebracht. Da sprechen die Hamburger Wohlfahrtsverbände und die Sozialbehörde von mindestens 3.000 Obdachlosen in Hamburg – vor sechs Jahren sollen es noch unter 2.000 Menschen gewesen sein. Menschen, mit denen wir gesprochen haben, berichten sogar von rund 20.000 Obdachlosen in Hamburg.
Doppelt so viele Obdachlose wie vor 15 Jahren
Dass die Lage sich verschärft, kann auch Monika bestätigen. „Wir haben heute circa 70 bis 80 Menschen hier am Bus. Und das ist ganz viel für so ein Regenwetter. Sonst kommen über 100. Als ich mal anfing vor 15 Jahren, da hatten wir nur die Hälfte am Bus.“ Monika wünscht sich, dass die Hamburger Politik ein großes Haus für Obdachlose baut, damit jeder ein kleines Zimmer hat. Allerdings macht sie klar, dass es dafür offensichtlich keine Priorität in der Stadt gibt: „Da wird in Blankenese ein Weg gebaut für Kröten, für die Krötenwanderung. Dafür ist Geld da, aber es ist kein Geld da für Obdachlose. Das ist auch nicht gewollt von der Stadt.“ Zwar sei in diesem Jahr in Niendorf ein Gebäude mit Platz für über 100 Obdachlose geschaffen worden – ein Anfang, aber viel zu wenig, so Monika. Vor allem für kranke Obdachlose sollte es mehr Möglichkeiten geben unterzukommen, sagt sie.
Den Obdachlosen Würde geben
Dann erzählt Monika eine kurze Story, die wohl auch die Politiker mal hören und lesen sollten: „Ich hatte ein Erlebnis zum Beispiel, einer der kam zwölf Jahre hier zu uns und der sagt zu mir, ich bin jetzt zwölf Jahre auf der Straße. Ich habe jetzt Krebs. Ich möchte wenigstens in einem Bett sterben. Und das hat was mit Würde zu tun. Das muss einfach sein. Das muss möglich sein. Ich begreife es nicht. So eine reiche Stadt. Ich kann mich da immer wieder drüber aufregen.“
Neben einem Gebäude für die Obdachlosen ist das Thema Toiletten ein wichtiger Punkt für Monika. Da sollte es etwa Gutscheine geben: „Er will ja quasi auch nur auf Toilette. Wie wir alle.“
Woran es fehlt bei den Entscheidungsträgern? Monika ist sich sicher, dass der Wille fehlt. Bei der Sozialsenatorin würde man merken, dass sie mit Obdachlosen null am Hut habe. „Das geht ihr am Arsch vorbei“, sagt Monika.
Das Leid der Obdachlosen
Monika kennt die Menschen, die schon länger zum Bus kommen. Für die bekannten Gesichter ist es so, als würden sie zum Einkaufen gehen. Bei „Neuen“ merken die Helfer des DRK anfangs eine gewisse Scham. Vor allem Frauen schämten sich dafür. Bei ihnen ist es oft die Altersarmut, die sie auf die Straße oder für die Versorgung zum Bus treibt.
Monika und ihren Kollegen merken, wenn einer abends nicht gut drauf ist. Da sagen dann auch die Helfer mal: Was hat der wieder für eine Laune heute? Monika macht aber einen wichtigen Punkt klar: „Weißt du, wie sein Tag verlaufen ist? Weißt du, wie oft er bespuckt worden ist, getreten worden ist, sein Becher zum Sammeln wurde mit dem Fuß umgekippt oder er wurde beschimpft. Dann hätte ich auch abends schlechte Laune.“ Und dann erzählt sie auch noch davon, dass Obdachlose angepinkelt werden, wenn sie irgendwo liegen.
Es gibt viele Dinge, über die wir nicht nachdenken, wenn es um das Thema Obdachlosigkeit geht. Monika erzählt von dem Beispiel, das ihr ein obdachloser Mann geschildert hat. „Lass doch mal die Haustür auf und Fenster auf und wenn du dann ruhig schlafen kannst, dann bist du richtig klasse. So schlafen wir jede Nacht. Immer mit dem Gedanken, werde ich überfallen, kommen da Ratten oder zündet mich einer an. Die gehen auch mit Schuhen in den Schlafsack rein, damit sie schnell weglaufen können. Wir gehen nicht mit Schuhen ins Bett.“
Obdachlosigkeit trifft alle gesellschaftlichen Schichten
Und wen trifft die Obdachlosigkeit? Das geht weit über den Kreis von Drogen-Geschichten hinaus. Monika spricht von einem Rechtsanwalt, einem Vorstandsmitglied einer großen Wohnbaugesellschaft, einem früheren Millionär und einem 19-Jährigen. Sie sind auf der Straße gelandet, weil sie nach dem Tod der Mutter abgestürzt sind, sie ausgeraubt oder vor die Tür gesetzt wurden. Schicksale, die die Menschen, die jeden Tag an ihnen vorbeigehen, nicht mal erahnen könnten. „Es ist ja kein Abschaum. Es sind völlig normale Menschen“, stellt Monika richtigerweise klar. Ein Appell an Jeden: „Wenn man nicht immer Geld geben will, dann soll man das auch nicht. Aber angucken und lächeln.“
Wie der Weg aus der Obdachlosigkeit doch klappen kann
Es gibt sie aber auch, die positiven Stories. Die obdachlosen Menschen, die es von der Straße wieder in ein geregeltes Leben geschafft haben. Da fällt Monika sofort Lemmi ein. Der lag vor zehn Jahren genau da, wo wir das DRK bei der Ausgabe begleitet haben. Zu dem Zeitpunkt hatte Monika immer jemanden, der ihr bei der Ausgabe geholfen hat. Als der Helfer einmal fehlte, sprang Lemmi ein. Da hat sein Werdegang begonnen.
Leicht sei das aber nicht, berichtet Monika: „Von jedem Obdachlosen der Werdegang ist nur mit Hilfe anderer. Alles alleine schaffen sie nicht. Sie können es nicht schaffen, weil auch die Politik dann selbst denen einen Stein in den Weg legt. Das ist so viel Bürokratie, das können die gar nicht schaffen. Wie sollen sie das auch? Die Papiere im Rucksack und verfettet von Brötchen oder was auch immer.“ Lemmi hatte aber eine wichtige Eigenschaft, um es zu schaffen: Den Willen. Und man darf noch nicht lange auf der „Platte“ sein. „Wenn man ein Jahr auf der Platte ist, schafft man es gut. […] Ab drei Jahre ist es eigentlich aussichtslos“, sagt Monika.
Zuerst hat sich Lemmi umgeschaut und ein kleines Zimmer bekommen. Danach folgte eine kleine Wohnung, die unter anderem mithilfe von Monika innerhalb von drei Wochen eingerichtet wurde. Dann hat sich Lemmi eine Arbeit gesucht – und auch eine bekommen. Erst zehn Stunden die Woche, dann 15 und mittlerweile 20. Er ist im Betriebsrat und hat eine feste Anstellung, erzählt uns Monika. Wie stolz sie auf Lemmi ist, das haben wir in jedem einzelnen Wort gemerkt, dass sie uns mit auf den Weg gegeben hat. Und: Lemmi kommt weiterhin zu Monika und hilft ihr aus Dankbarkeit.
Der Wille als eine Art Schlüssel zum Erfolg
Woran es liegt, dass Menschen nicht von der Straße wegkommen? Es ist der von Monika angesprochene Wille: „Wenn einer resigniert, dann ist er verloren.“
Fazit: Wir dürfen über Obdachlosigkeit sprechen – und müssen es tun
Umso bewundernswerter aus unserer Sicht, wenn es jemand schafft – wie Lemmi. Aber dass das kein leichtes Unterfangen ist, merken wir an Monikas Erzählungen. Wie soll der Wille durchhalten, wenn jemand bespuckt, beleidigt oder sogar angepinkelt wird?
Unser Fazit nach dem Besuch bei der DRK-Obdachlosenhilfe und passend zu unserem Sendungs-Thema: Dürfen wir das? Über Obdachlosigkeit sprechen? Ja. Und wir sollten. Viel mehr als es aktuell der Fall ist.